Sonntag, 26. Juni 2011
Seien wir ehrlich,
Frauenfußball schauen die meisten doch nur wegen dem Hype grade. Wenn sie Fraußenfußball überhaupt schauen. Sie interessieren sich wirklich dafür? Schauen Sie etwa etwa begeistert Frauenfußballbundesliga?

Sehen Sie.

Und weshalb gibt es diesen Hype? Seien wir noch ehrlicher: Weil es ein paar nicht ganz unansehliche Fußballerinnen in der deutschen Mannschaft gibt. Den Hype gibt's doch nicht wegen ein paar halbswegs gelungenen Steilpässen, die wir alle toll finden könnten. Der sportliche Wert ist doch eher sekundär, was jedem halbwegs fußballinteressierten Menschen auch klar ist.

Den Hype gibt es allein deshalb, weil die Werbemaschinerie funktioniert, wie sie eben funktioniert. Auf Deutsch: Es geht ums Aussehen und nix anderes. Das können Sie und ich nun völlig doof finden, aber es ist so. Schauen Sie sich doch mal an, wer die dicksten Werbeverträge im deutschen Team abschließt. Es ist nicht die Ausnahmesportlerin Birgit Prinz und es ist auch nicht die mutmaßlich beste Torhüterin der Welt Nadine Angerer, es sind Fatmire Bajramaj und Kim Kulig, die eher nicht so wirklich die entscheidenden Leistungsträger der Mannschaft sind, die aber ganz adrett aussehen. Leistung ist und bleibt da sekundär. Aussehen eben.

Sex sells. Nicht allein bei den Frauen.

Cristiano Ronaldo etwa mag ein hervorragender Fußballer sein, aber Millionen vornehmlich weiblicher Teenies finden ihn toll, weil er aussieht, wie er aussieht. Es geht gar nicht ums kicken.

Aber trotzdem bleibt es noch immer so, dass Frauensport noch immer eher optisch wahrgenommen wird und weniger entlang des sportlichen Werts. Oder sehen Sie Kugelstoßerinnenwettbewerbe im Fernsehen ohne deutsche Teilnahme? Sehen Sie Springreitwettbewerbe, bei denen Frauen gleichberechtigt und in völlig gleicher Konkurrenz antreten und durchaus auch siegreich hervorgehen?

Sex sells. Schon immer. Und das wird wohl auch so bleiben.

So. Und wenn ich Ihnen noch was erzählen darf: Das Ganze ist überhaupt nichts neues. Gibt's schon immer und überall. Nehmen Sie nur mal Anna Kournikova heran. Die war eine eher mittelbegabte Tennisspielerin, gewann nie ein Turnier, war aber trotzdem die Spitzenverdienerin. Ihre Qualität? Ein nettes Gesicht und eine nicht so schlechte Figur.
Das gab es übrigens auch schon in den 90ern. Gabriela Sabatini war nie so gut wie Steffi Graf oder Martina Navratilova, aber sie sah einfach besser aus. Genug für eine Parfumserie. Punkt.

Übrig bleiben aber wird nie das Aussehen (wer erinnert sich denn noch an Gabriela Sabatini?), übrig bleiben unvergessliche Momente, aber -um ehrlich zu sein- auch dafür ist Frauenfußball bisher nicht gemacht, oder eher untauglich.

Oder auch: In 6 Wochen wird sich niemand an diese WM erinnern

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