Donnerstag, 16. Juni 2011
Die FIFA
Man kommt nicht drum rum: Die WM ist eine Veranstaltung der FIFA. Wie es bei der FIFA zugeht, ist nicht erst bekannt, seit die Titanic die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte.
Letztens erst sollte der FIFA-Präsident gewählt werden. Kandidaten: Sepp Blatter, großer Diktator Amtsinhaber und Herr Bin Hammam, der mindestens so schlüpfrig ist, wie sein Name bereits suggeriert. Gegen letzteren wurde ermittelt, weil er großzügig Korruptionsgelder verteilt haben soll, was er energisch bestritt und gleichzeitig eine Gegenkampagne gegen ersteren fuhr und angab, dass Blatter über seine nie gezahlten Gelder ganz genau Bescheid wusste.

Sie sehen also: Logik ist nicht so recht Sache der FIFAisten. Ohne groß zu übertreiben darf man aber wohl behaupten, dass die FIFA ein mafiöser Altherrenverein zur Selbstbereichweihräucherung ist. Gegen die FIFA ist die katholische Kirche eine Musterdemokratie und gegen die FIFA haben Staaten wie Burundi oder Tschad keine Korruptionsprobleme.

Was das mit der WM der Anderen zu tun hat? Nun, das stellt man beispielsweise bei der Auswahl der Schiedsrichterinnen und deren Assistentinnen fest. Die kommen unter anderem aus Benin, Madagaskar oder Samoa. Ahnen Sie entfernt, welchen Stellenwert (Frauen-)Fußball in diesen Ländern hat? Ahnen Sie entfernt, wo und welche Spiele die pfeifen? Es kann kaum die persönliche Qualifikation gewesen sein, die den Ausschlag zur Nominierung gegeben hat. Wie auch bei der Herren-WM wird nicht nach Qualifikation nominiert sondern nach Kontinentalproporz. Bei den Männern führt das dann dazu, dass überforderte Schiedsrichter bei Weltmeisterschaften schon mal 14 gelbe und 2 rote Karten in einem Spiel ziehen.

Die FIFA hat das Monopol und wie so etwas dann bei einer Veranstaltung wie einer WM aussieht, hat man schon 2006 gesehen: Die FIFA schreibt vor, wie das Prozedere vor einem Spiel abläuft, schreibt vor, wer welche Trikots trägt, hat die komplette Kontrolle über den Merchandisingbereich (und wehe, Sie versuchen sich da als Alternativanbieter darin) undundund. Glauben Sie daher besser nicht, dass dieser Monopolismus wohltätige Absichten hat. Ein paar impotente und mutmaßlich inkontinente Herren brauchen Lebensinunterhalt.

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